Montag, 11. Januar 2016
Vorwort
ulrich mueller, 18:17h
Ich habe mich lange mit dem Gedanken beschäftigt, mal längere Texte als für bestenfalls dreistrophige Lieder zu schreiben und mir deshalb nun diesen Blog zugelegt. Ich hoffe, dass ich mich selber motivieren kann, hier regelmäßig Passagen zu verfassen.
Das Thema dieses Blogs ist "am Rand von West-Berlin", es wird also um die Jahre 1976 bis 1990 und um meine frühe Jugend gehen.
Diese Jugend habe ich in einer Stadt verbracht, die es heute nicht mehr gibt. Mit dem 3. Oktober 1990 verschwand West-Berlin wie einst Atlantis im Meer. Mit West-Berlin verschwand auch die gefühlte Bedrohung des mit Atomwaffen geführten Weltkriegs und die klaren Feindbilder, die im Osten und im Westen im Rahmen des kalten Krieges über Jahre zurecht gefeilt worden waren. [Heutige Feindbilder haben den großen Nachteil, dass diese sich auf Menschen beziehen, die oft in der gleichen Stadt leben, der "Ostler" und der "Westler" zu Zeiten der deutschen Trennung war hingegen herrlich virtuell, denn wenn jemand aus dem Osten zu uns rüber kam, bestätigte er mit seiner Flucht ja alle Vorurteile über "die da drüben".]
Ich habe viele Bücher über diese Zeit - also die 15 Jahre vor der sogenannten Wende - gelesen, in der aus der Ost-Berliner- oder West-Deutschen-Sicht berichtet und erzählt wurde. Ich möchte mit diesem Blog meinen Beitrag zur kollektiven Erinnerungssammlung leisten und das Bild dieser Zeit um die Perspektive des Insellebens im Bollwerk gegen Planwirtschaft und Sozialismus ergänzen. Erlebt habe ich diese Jahre großteils am westlichsten Rand der Stadt in Ost-Staaken. West-Staaken war im Zuge eines Gebietstausches der DDR zugeschoben worden, so dass am Nennhauser Damm, der früher die Hauptstraße gewesen war, auf der einen Straßenseite die häßliche graue Mauer stand, die den Osten vor dem Faschismus schützte und uns vor den Russen und Sozialisten. Neben Staaken spielten aber auch andere Teile West-Berlins eine Rolle in meinen jungen Jahren. Im nächsten Beitrag werde ich ausführlich zur geografischen Basis meiner Geschichte schreiben.
Das Thema dieses Blogs ist "am Rand von West-Berlin", es wird also um die Jahre 1976 bis 1990 und um meine frühe Jugend gehen.
Diese Jugend habe ich in einer Stadt verbracht, die es heute nicht mehr gibt. Mit dem 3. Oktober 1990 verschwand West-Berlin wie einst Atlantis im Meer. Mit West-Berlin verschwand auch die gefühlte Bedrohung des mit Atomwaffen geführten Weltkriegs und die klaren Feindbilder, die im Osten und im Westen im Rahmen des kalten Krieges über Jahre zurecht gefeilt worden waren. [Heutige Feindbilder haben den großen Nachteil, dass diese sich auf Menschen beziehen, die oft in der gleichen Stadt leben, der "Ostler" und der "Westler" zu Zeiten der deutschen Trennung war hingegen herrlich virtuell, denn wenn jemand aus dem Osten zu uns rüber kam, bestätigte er mit seiner Flucht ja alle Vorurteile über "die da drüben".]
Ich habe viele Bücher über diese Zeit - also die 15 Jahre vor der sogenannten Wende - gelesen, in der aus der Ost-Berliner- oder West-Deutschen-Sicht berichtet und erzählt wurde. Ich möchte mit diesem Blog meinen Beitrag zur kollektiven Erinnerungssammlung leisten und das Bild dieser Zeit um die Perspektive des Insellebens im Bollwerk gegen Planwirtschaft und Sozialismus ergänzen. Erlebt habe ich diese Jahre großteils am westlichsten Rand der Stadt in Ost-Staaken. West-Staaken war im Zuge eines Gebietstausches der DDR zugeschoben worden, so dass am Nennhauser Damm, der früher die Hauptstraße gewesen war, auf der einen Straßenseite die häßliche graue Mauer stand, die den Osten vor dem Faschismus schützte und uns vor den Russen und Sozialisten. Neben Staaken spielten aber auch andere Teile West-Berlins eine Rolle in meinen jungen Jahren. Im nächsten Beitrag werde ich ausführlich zur geografischen Basis meiner Geschichte schreiben.
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